Die Snare – Mittelpunkt des Drumsets

Kaum ein anderes Instrument am Schlagzeug ist so individuell wie die Snare. Unzählige Schlagzeuger tüfteln unzählige Stunden an Ihrem Snare Sound, und wenn es nach all der Tüftelei nach einem Blecheimer anhört, dann ist das genau so gewollt. Kauf ein anderes Instrument am Drumset hat so viele verschiedene Einzelkomponenten die einen mehr oder weniger großen Einfluss auf den Sound haben wie die Snaredrum. Jede dieser Komponenten ist dann auch noch in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Ein Irrsinn eigentlich wenn man sich dann das Ergebnis anhört. Vor allem wenn dann von unbedarften nur ein lapidares, „Ja cool, klingt wie ne Trommel“, kommt. Das sind dann wohl die Momente in denen schnell mal ein Massaker entstehen kann.

Nein natürlich nicht, wir Schlagzeuger sind friedliebende Wesen und erklären den geneigten Laien gerne die Vorzüge unserer Soundtüftelei, ob sie das nun wollen oder nicht. Der Kritiker wird sich nach dem Vortrag hüten, jemals wieder irgendein Wort über den Sound des Schlagzeugers zu verlieren. Doch kommen wir endlich zu den einzelnen Komponenten einer Snare.

Im Normalfall besteht eine Snare aus folgenden Einzelteilen

  • Kessel
  • Spannböckchen
  • Snare Abhebung
  • Felle
  • Spannreifen
  • Snareteppich
  • Dämpfungsutensilien
  • Und gaaaanz wichtig: Eine entsprechende Behausung

Auswahl der richtigen Größe

Die Basis, der Kessel (normalerweise gleich inklusive Hardware)

Bis auf das Snare Case haben alle Komponenten einen Einfluss auf den Klang. Während der Kessel die Spannböckchen und Snare Abhebung generell schon mitbringt, so sind alle anderen Komponenten jedoch leicht auszutauschen oder zu ersetzen. Also gilt erstmal ein Hauptaugenmerk auf den Kessel zu setzen. Welche Materialien haben welchen Einfluss auf den Klang?

Generell gilt das Holz eher bass- und mittenbetont klingt während Metallkessel eher im Höhenbereich dominieren.

Snares mit Holzkessel

Ahorn

Wenn irgendwo Maple draufsteht, und das kommt sehr oft vor, dann handelt es sich um Ahorn Holz. Ahorn ist im Trommelbau die häufigst verwendete Holzart. Die Kessel liefern einen weichen und warmen Sound der besonders die tiefen Frequenzen hervorhebt. Ahorn gilt als der Allrounder unter den Hölzern die für den Schlagzeugbau verwendet werden.

Der größte Faktor, die Felle

Das Fell ist der ausschlaggebende Faktor beim Klang der Snare, einschichtige Felle produzieren mehr Obertöne, während vorgedämpfte oder auch doppellagige Felle diese Obertöne schon vorweg minimieren. Hier ist die Vorliebe des Schlagzeugers gefragt. Wer es möglichst flexibel möchte sollte ein einlagiges Fell aufziehen und mit entsprechend guten Dämpfern die Obertöne absenken.

Feinjustierung, die Spannreifen

Auch die Spannreifen haben Einfluss auf den Klang.

Der Snareteppich für ein wohlwollendes Rauschen

Je breiter der Teppich desto breiter wird der Snaresound. Auch Material und Spannung haben Einfluss auf den Klang.

Dämpfungsmaterial

Wer von vornherein einen trockenen Sound wünscht sollte sich lieber ein entsprechendes Fell aufziehen. Ich habe schon etliche totgeklebte Snares gesehen die ungefähr genauso gut klingen wie ein Pappkarton. Hier reicht es meist ein Evans Genera HDD Coated aufzuziehen und der gewünschte Sound ist da.

Taschen und Koffer für die Snare

Gute Snares sind teuer. Die Mechaniken von teueren Snares sind empfindlich. Wer lange was von seinem zentralen Mittelpunkt haben will sollte am Koffer nicht sparen. Ich empfehle immer das SKB Snare Case oder noch besser ein richtiges Flight Case. Hier gibt es für verschiedene Snare Größen auch dementsprechende Koffer. Z.B. das Flight Case von Thon (Von Thomann in Deutschland hergestellt)

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