Schlagzeug Notation ganz einfach

Vorweg genommen muss ich sagen, die Schlagzeug Notation ist schon etwas verwirrend, das liegt daran, dass es keine einheitliche Regelung für die Notation am Schlagzeug gibt. Das wiederum liegt vermutlich daran, dass es zu viele Möglichkeiten gibt ein Schlagzeug-Set zusammenzustellen. Das fängt schon damit an das man sich vielleicht ein zweites oder drittes Crash Becken kauft oder das Set um eine Tom ergänzt, oder eine zusätzliche Hi-Hat einbaut.

All diese verschiedenen Instrumente brauchen auch Ihren eigenen Platz im Notensystem, und je nachdem wer die Noten schreibt, gibt es auch noch mal unterschiedliche Möglichkeiten. Es ist also variabel, auf welcher Linie im Notensystem welches Instrument platziert wird.

Das gute aber ist, dass in den meisten Schlagzeugschulen und -büchern ein Drum Notation Key (Schlagzeug Notationsschlüssel) zu finden ist, der Euch dabei hilft, das Mysterium der Schlagzeug-Notation zu entschlüsseln. Dieser sieht in der Regel so aus.

Die gebräuchlichste Schlagzeug Notation
Grundsätzliche und gebräuchliche Schlagzeug Notation

Eigentlich ist die Schlagzeug Notation ja recht einfach, und vor allem, das ist auch das gebräuchlichste Schema. Es gibt allerdings Bücher, die sich da was Eigenes ausdenken, je nachdem wie komplex die Noten sind, ist es auch notwendig das System zu erweitern. Es gibt aber auch eine gewisse Konstanz in der ganzen Materie. So sind die Instrumente, die mit dem Fuß gespielt werden, meistens eher unten um Notensystem angesiedelt, während die Becken und Toms eher oben angeordnet sind. Die Snare ist also am sinnigsten mittig angesiedelt.

Becken werden meistens auch mit einem anderen Notenkopf versehen, am gebräuchlichsten ist hier ein X, während die “normalen” Trommel Schlägel mit einer regulären Note gekennzeichnet werden. Und wenn man erstmal ein wenig damit gearbeitet hat, wird einem die spezielle Schlagzeug Notation eines bestimmten Buches auch ohne Notationsschlüssel schnell klar erscheinen und nur sehr spezielle Symbole müssen noch nachgeschlagen werden.

Eigenheiten und Varianten in der Schlagzeug Notation

Wie bereits erwähnt gibt, es zahlreiche Varianten, wie das Schlagzeug im Notensystem festgehalten wird. Eine Snare kann ja auch nicht nur auf eine Art und Weise angespielt werden. Man denke nur an die unzähligen Beckenvariationen, die es gibt. Doublebass, Rototoms, Kuhglocken, Effekte usw. wollen alle irgendwie untergebracht werden, zudem noch die Eigenheiten der Komponisten, die ab und an andere Notenköpfe verwenden. Herausforderungen, die von der Schlagzeug Notation gelöst werden müssen. Daher wollen wir hier häufig vorkommende Varianten in der Notation eines Schlagzeuges auflisten und ein wenig Licht ins dunkle bringen.

Wie sehen Schlagzeug Noten aus?

Generell genauso wie normale Noten auch, mit dem Unterschied, dass es noch zusätzliche Zeichen und teilweise andere Notenköpfe für eine Note gibt. So sind Becken oft mit Kreuzen gekennzeichnet oder mit dreieckigen oder auch rautenförmigen Köpfen.

Wie werden Schlagzeugnoten geschrieben

Nun wird’s schwierig. Per Hand ist es einfach, aber wird heutzutage nur noch im Unterricht praktiziert oder um schnelle Notizen aufzuschreiben. In verschiedenen Notensatzprogrammen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dies ist ein Grund, warum ich immer noch Finale nutze und noch nicht auf ein anderes vielleicht besseres Programm umgestiegen bin. Die Schlagzeug Notation dort ist alles andere als perfekt, aber sie liegt mir am meisten. Bei anderen Programmen tue ich mich da sehr schwer. Hier hat aber sicher jeder seine eigenen Vorlieben und Lieblingsmethoden.

Die Notation der Trommeln

Die Trommeln sind ein Teil vom Drumset, die Becken ein anderer. Die Schlagzeug Notation unterscheidet jedes Instrument der jeweiligen Gattung durch den Kopf. Trommel Instrumente werden mit „normalen“ Notenköpfen in das Notensystem geschrieben und die Becken mit einem Kreuz oder einer Raute. Sonderformen sind bei verschiedenen Art und Form des Anschlags immer möglich. Der Drummer sollte sich also im Vorfeld mal mit jeder einzelnen Note beschäftigen, um die richtigen Instrumente auch in der richtigen Art und Weise anzuschlagen.

Die Snare im Notenbild

Fangen wir gleich mit einem der komplizierteren Notationspflegefälle an, die Snare. Nicht genug, dass die kleine Trommel schon recht viele Möglichkeiten hat angespielt zu werden, nein es gibt auch drei häufig verwendete Notationsmöglichkeiten. In den meisten Publikationen wird die kleine Trommel im 2. Zwischenraum von oben notiert, dies entspricht dem c” im Violinschlüssel.

Oftmals ist die Snare auch im zweiten Zwischenraum von unten zu finden. Diese Notation ist z. B. Teil der Leseübungen von Ole Nissen auf www.stickcontrol.de (nicht zu verwechseln mit dem Buch Stick Control). Bei einer weiteren Variante der Schlagzeug Notation wird die Snare auf der mittleren Linie notiert, diese Möglichkeit findet sich z. B. in der Methode de Batterie von Dante Agostini. 

Am weitesten verbreitet ist die Snare als Note im dritten Zwischenraum von unten, des Öfteren kann man sie aber auch im 2. Zwischenraum finden. Sie kann auch generell ganz woanders am weitesten verbreitet ist die Snare als Note im dritten Zwischenraum von unten, des Öfteren kann man sie aber auch im 2. Zwischenraum finden.

Die zwei gebräuchlichsten Varianten der Snare Notation

Am weitesten verbreitet ist die Snare als Note im dritten Zwischenraum von unten, des Öfteren kann man sie aber auch im 2. Zwischenraum finden. Sie kann auch generell ganz woanders Am weitesten verbreitet ist die Snare als Note im dritten Zwischenraum von unten, des Öfteren kann man sie aber auch im 2. Zwischenraum finden.

Sie kann auch generell ganz woanders vorkommen, z. B. auf mittleren Linie. In der Regel ergibt sich dann die Position der kleinen Trommel aus dem musikalischen Kontext. Im Zweifel kann man sich auch eine Aufnahme des Originals anhören und schauen, wann die kleine Trommel gespielt wird und wie das mit dem vorhandenen Notentext übereinstimmt. Generell wird die Snare ja häufig auf der 2 und der 4 gespielt, in solchen Fällen ist es dann sehr einfach zu bestimmen.

Das folgende Beispiel soll das verdeutlichen. Die Schlagzeug Notation zeigt einen ganz gewöhnlichen Standard Beat im 4/4tel Takt. Die kleine Trommel selbst ist nicht in den gebräuchlichen Stellen zu finden, wir gehen aber davon aus, dass eine Snare auch gespielt wird, also suchen wir einfach die Noten, die öfter auf die 2 und auf die 4 kommen.

In diesem Beispiel wird die Snare wohl im 4. Zwischenraum von unten liegen

Allerdings kann es natürlich auch sein das in dem Beispiel eine Tom gespielt wird, um sicherzugehen sollte man in diesem Fall mal das Original anhören, gibt es keine Aufnahme, kann man auch gerne selbst entscheiden was gespielt wird.

Die Notation der Bassdrum

Die Bassdrum wird für gewöhnlich im 1. Zwischenraum notiert. Varianten mit einer Notation unter dem System oder auf der 1. Linie sind aber häufig in der Schlagzeug Notation anzutreffen. Die Lage ist aber wesentlich eindeutiger. In der Regel ist der erste Notenkopf der am Anfang eines Beats irgendwo da unten in der Schlagzeug Notation rumlungert, auch die Bassdrum, Ausnahmen bestätigen natürlich diese Regel. Im Zweifel gilt, wenn es sich gut anhört, ist es auch richtig.

Übliche Notationsweise der Bassdrum. Im zweiten Takt sieht man die gängige Double Bass Notation

Nun ist aber eine zweite Bass Drum oder ein Doppelfuß Pedal nicht unüblich, in diesem Fall nimmt man die weitere Notationsmöglichkeit um die zu spielende Saite zu definieren. In der Regel liegt das rechte Pedal im Notenbild über dem linken. Bei vielen Kombinationen kann es von Vorteil sein, zu wissen, dass man mit dem linken Fuß beginnt, daher ist diese Art der Notation sehr hilfreich.




Tom Toms in der Schlagzeug Notation

Die Notation der Toms

Die Toms sind einfach zu erkennen, die schwarzen Punkte, die nicht Bass Drum oder Snare sind. Auch hier gilt, je weiter oben im System, desto kleiner die Tom, die gespielt wird. Dies ist also analog zur Notation von Melodieinstrumenten, wo auch höhere Töne im oben im Notenbild stehen.

Um die Toms richtig zuzuordnen, ist der Notationsschlüssel von besonderer Wichtigkeit. Fehlt dieser, sollte man sich das gesamte Stück ansehen und schauen, wie viele Toms überhaupt vorgesehen sind. Sind mehr Toms vorgesehen als am Drumset tatsächlich vorhanden sind, kann man hohe oder tiefe Toms zusammen fassen, je nachdem welche da am wenigsten vorkommen.

Beispiel: Die Schlagzeugnotation eines Stückes sieht 4 Toms vor, das Set hat aber nur 3 Toms. Die vierte Tom kommt aber nur 3- oder 4-mal im Stück vor. Man spielt dann halt einfach die Töne der 4. Tom auf der dritten Tom oder auf der Bassdrum.

Die Becken im Notensystem

Die Becken sind das größte Unterscheidungsmerkmal am Drumset. Hier sind die Drummer meist am kreativsten. Während man bei den Trommeln oft die Standard-Ausführungen an Instrumenten antrifft, so ist die Auswahl der Cymbals jedoch sehr individuell. Dennoch gibt es auch hier eine Art Standard Set bestehend aus Hi-Hat, Ride- und ein bis zwei Crashbecken.

Die Hi-Hat in der Schlagzeugnotation

Die Hi-Hat nimmt, ähnlich wie die Snare, eine kleine Sonderstellung in der Notation ein. Durch die vielen verschiedenen Anspielmöglichkeiten sind hier auch viele Varianten anzutreffen. Grundsätzlich aber gilt, dass der Notenkopf der Hi-Hat kein normaler Notenkopf ist, sondern ein X. Dies lässt die Hi-Hat schnell als solche identifizieren und erleichtert das Zurechtfinden im Notentext doch sehr. Wird die Hi-Hat mit dem Fuß getreten, so finde man das X in der Nähe der Bassdrum.

Die wichtigsten Notationssymbole für die Hi-Hat in der Schlagzeug Notation

Die Notation der Becken

Becken gibt’s wie Sand am Meer, Crash-, Splash-, Ride-, Sizzle-, China- oder Trash Becken, Becken Stacks, Chopper Disc, Accent Becken, Spiral Stacker und Mega Bell sind nur einige der illustren Namen, die man hier findet. Dementsprechend ist eine eindeutige Schlagzeug Notation der Becken unmöglich, da niemand alle diese verschiedenen Becken auf einmal am Set hat und auch kaum jemand all diese Becken in der Notation verlangt.

Wie bereits erwähnt sind die meisten Noten beim Schlagzeug auch nur als Anhaltspunkte bzw. grobe Richtlinie zu sehen. Das gilt natürlich auch und vor allem bei den eingesetzten Becken. Man nutzt halt das, was da ist. Die Becken werden in der Regel mit einem X oder einer Raute gekennzeichnet. Folgende Beispiele sollen die Notationssymbole der Becken verdeutlichen.

Beipiele für die Notation verschiedener Becken

Es gibt noch viele weitere Notationsmöglichkeiten für das Schlagzeug, diese sind aber die wichtigsten und sollten bei den meisten Notenausgaben erstmal für ein bisschen Licht im Dunkeln sorgen.

Andere Percussion Instrumente als Note

Andere Percussion Instrumente haben noch weniger standardisierte Notensymbole. Aufgrund der Vielzahl an Instrumenten ist das auch überhaupt nicht möglich. Congas und Bongos werden häufig auf Systemen mit einer Linie dargestellt, doch Shaker, Triangel oder andere Klein Percussion Instrumente sind meist im Notentext beschriftet. Es ist dann die Aufgabe des Komponisten bzw. Arrangeurs dafür zu sorgen, dass die richtige Trommel und das richtige Instrument an der richtigen Stelle im Takt erklingt.

Noten nur als Richtlinie?

Ja, das ist korrekt. Oft sind Arrangeure nicht mit den Spielweisen am Drumset vertraut. Sie schreiben manchmal Sachen in die Noten, die nicht wirklich praktikabel sind oder einfach nicht dazu passen. Hierbei muss man aber unterscheiden, ob es sich um ein Original oder ein Arrangement handelt. In Originalwerken hat man meist nicht so die künstlerische Freiheit, wenn man es korrekt wiedergeben will. Dies gilt vor allem für sinfonische Werke.

Auch Play Alongs sind nur Transkriptionen bzw. Arrangements von Dritten und selten direkt vom Drummer der es auch gespielt hat. Hier wird teilweise Note für Note aus der Musik rausgehört und aufgeschrieben. Was im Endeffekt zählt, ist die richtige Form der Wiedergabe zur Musik. Wenn der Bass einen punktierten Rhythmus spielt, so können wir diesen gut mit unserer Bass Drum unterstützen, egal ob die jeweilige Note jetzt auf irgendeiner Linie zu finden ist.

Ich bezweifle sogar das der Großteil der Drummer überhaupt in der Lage ist immer genau das Gleiche zu spielen. Gitarristen spielen auch nicht immer zu 100% das Gleiche und auch Bassisten sind da nicht anders. Bei Sängern sind die Live Performances sowieso weit von den ursprünglich aufgenommenen Versionen entfernt. Genau das ist ja aber der Reiz an der Musik. In der U-Musik ist also generell erstmal erlaubt, was gefällt.

Anders sieht dies bei klassischer Musik aus. Hier wird viel Wert auf die korrekte Wiedergabe des Notentextes gelegt. Jede Note hat genau da zu erklingen, wie es in der Partitur verlangt wird. Dabei ist dort aber auch seltener ein richtiges Schlagzeug zu finden. Große Trommel, kleine Trommel, Concert Cymbals, Suspended Cymbal und dann natürlich noch spezielle Effekte und natürlich Kesselpauken. Diese werden aber als normale Noten im Bassschlüssel notiert und sind somit eindeutig zu definieren und auch in der richtigen Tonhöhe zu spielen. Die eingesetzten Instrumente sowie die Anzahl an Instrumenten ist im Notentext genau aufgeführt.

Die Schlagzeug Notation ist hier also sehr wichtig und wirklich ernst zu nehmen. Deswegen wird es ja auch als ernste Musik bezeichnet. Die Interpretation geschieht hier durch die Ausführungen der Dynamik, Tempo und Artikulation. Die Balance zwischen den einzelnen Instrumenten und die genaue Ausführung des Notentextes. In der Regel obliegt es dem Dirigenten dies den Musikern so nahezubringen, dass diese in der Lage sind, die Musik genau in der Form wiederzugeben, die ihm im Kopf vorschwebt, dazu gehört dann auch eine genau Schlagzeug Notation.

Inhalt – Schlagzeug Notation ganz einfach

Downloads zur Schlagzeug Notation



Videos zum Thema Schlagzeug Notation

Es gibt zahlreiche Videos die sich mit dem Thema Schlagzeugnotation befassen, viele davon sind Quatsch und undurchsichtig. Einige sind aber sehr gut gelungen und erklären die Materie sehr gut.

Michi Held von Daily Drum Lessons beschreibt die Schlagzeug Notation sehr ausführlich. Überhaupt sind seine Videos sehr gut und ich habe bei ihm schon viele tolle Übungen gefunden die ich in meinem Unterricht verwendet habe. Unbedingt abbonieren.
Im Video von Stephen Clarke geht es mehr um die Rhythmik als um die Notation am Schlagzeug an sich. Wer schon weiß welche Trommel wo notiert wird, sollte hier mal rein schauen um die Rhythmik besser zu verstehen.
Ein Video das natürlich etwas polarisiert, aber das Schaubild in der Mitte fand ich so extrem gut das ich das Video hier unbedingt aufführen musste. Generell wird alles sehr ansprechend und einfach erklärt. Die Art und Weise ist natürlich Geschmackssache.

Aered Drum Notationssoftware

Am schnellsten ist man natürlich mit einem Notizblock um seine Ideen für Grooves und Fills auszunotieren. Hier gibt es auch viele tolle Noitzbücher für Drummer von Markus Joshua Windels.

Wer dann aber doch mal was gedrucktes haben möchte der sollte sich mal die kostenlose Software Aered anschauen. Ein tolles Programm um seine Notationen unter Windows oder Mac zu setzen und als PDF zu exportieren.

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